Wintergarten
Naturnahes Wohnen liegt im Trend. Lichtdurchflutete Räume mit exotischem Flair vermitteln eine südlich angehauchte Atmosphäre. Dank Sonnenenergienutzung verlängern sie den Sommer und ermöglichen das Wachstum vieler exotischer Pflanzen. Außerdem kann ein Wärmespeicher die Energiebilanz des Gebäudes verbessern. Zudem hält er Emissionen und Verkehrslärm fern, ohne den Blick nach draußen zu trüben. Ein Wintergarten, zum Beispiel von Glas-Marner, holt die Natur in das Haus und verlängert so den Sommer. Den Wandel der Natur hautnah miterleben zu können - ein entspannendes Erlebnis.
Geschichte
Schon in der Antike hat man für Früchte und Pflanzen, die nicht aus der eigenen Klimazone stammten, spezielle Gartengebäude errichtet, in denen diese kultiviert wurden. Danach brachten im etwa dem 16. Jahrhundert die Seefahrer, Entdecker und Forscher aus fremden Ländern Gewächse, die es notwendig machten geeignete Gebäude zu schaffen, mit. In diesen musste das für die Pflanzen heimische Klima ermöglicht werden, ohne dass sie unter dem heimischen Wetter zu leiden hatten.
Die Orangerie ist eine neuzeitliche Wiederaufnahme aus der Antike aber jetzt als bauliche gärtnerische Anlage in der Renaissance verwendet. Pflanzen aus den südlichen Gefilden, wie Spanien, Sizilien und Unteritalien wurden kultiviert und mit zusätzlicher Ausdifferenzierung wurden vermehrt kleinere Glashäuser angelegt.
Die Umnutzung dieser großräumigen Gewächshäuser verdankte man auch einfallsreichen Engländern, die sich als Großgrundbesitzer mit den vielen kostspieligen Räumlichkeiten energieeffiziente Einsparungen versprachen. Sie statteten die Glashäuser kurzerhand mit Sitzgelegenheiten und Tischen aus und nutzten diesen so als gesellschaftlichen Raum. Später wurde diese Idee auch von den Bürgerlichen übernommen und hielt so Einzug in die breitere Gesellschaft. Mit den Ölkrisen in den 1970er-Jahren erhielt die energiesparende Möglichkeit der Pflanzenkultivierung wieder Aufschwung und der Wintergarten als zusätzlicher Wohnraum hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Auch die Produktionsfirmen haben Fortschritte gemacht und das zunehmende Umweltbewusstsein und der Wunsch nach Leben in der Natur und das Bedürfnis, vermehrt natürliche Energiequellen zu nutzen, stieg. Mit dieser Gesinnung ging eine weitere Optimierung des Wintergartens einher, der sich in verschiedenen Formen und Variationen zeigt.
Einsatzbereiche
Das ist ein Grund, warum man heute verschiedene Bautypen und Konzeptionen unterscheidet. Geheizt als weiterentwickelte Form, ungeheizt, isoliert oder nicht isoliert, gemäß dem Ursprung des Gewächshauses wird die Idee fortgeführt. Gelegentliches Verweilen mit Tisch und Sitzgelegenheit gibt es im klassischen Typ und dem ganzjährig bewohnbaren Raum, der als eigenständiges und entsprechend eingerichtetes Zimmer gilt. Eine Vielfalt an Variationen in Form und Bau hat sich in den letzten Jahren entwickelt, nicht zuletzt dank der Entwicklung der Glasherstellung und der Solartechnik.
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